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Die Fridays-for-Future-Bewegung hat die Bedrohungen durch den Klimawandel prominent im öffentlichen Bewusstsein etabliert. Über alle Bevölkerungsschichten hinweg besteht ein Konsens darüber, dass etwas gegen die globale Erwärmung getan werden muss. Allerdings scheiden sich die Geister bei der Auswahl der Maßnahmen, die hierfür ergriffen werden sollen. Während viele Bundesbürger Kernenergie kategorisch ablehnen, sehen andere insbesondere vor dem Hintergrund der steigenden Verkaufszahlen von Elektroautos einen Bedarf für Atomkraftwerke als Brückentechnologie. Der Anteil der unterschiedlichen Energieträger am Energiemix ist derzeit noch höchst unterschiedlich: Hier zum Vergleich: Atomkraft vs. Erneuerbare Energien: 12,5 Prozent zu 50,5 Prozent.


Grenzen der erneuerbaren Energieträger


Auch wenn sich der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix in den letzten Jahren stark erhöht hat, können diese Energieträger den Strombedarf derzeit nur gut zur Hälfte decken. Insbesondere an Tagen mit geringer Sonnenscheindauer und wenig Wind können die erneuerbaren Energien eine ausreichende Stromversorgung nicht gewährleisten. Aus diesem Grund tragen auch konventionelle Energieträger einen wichtigen Beitrag zur Stromerzeugung bei, auch wenn der Anteil jedes einzelnen konventionellen Energieträgers geringer als der Gesamtbeitrag der erneuerbaren Energieträger ist.


Notwendigkeit einer Brückentechnologie


Aufgrund der derzeit begrenzten Fähigkeit erneuerbarer Energieträger, den Strombedarf zu allen Zeiten abzudecken, werden konventionelle Energieträger als Brückentechnologie benötigt, bis die Kapazitäten der erneuerbaren Energien entsprechend gesteigert beziehungsweise praktikable Speichermechanismen etabliert wurden. Für das Erreichen der Klimaziele der Bundesregierung ist es dabei entscheidend, auf welche Brückentechnologien gesetzt wird. Werden beispielsweise Kohlekraftwerke zur Sicherstellung der Energieversorgung genutzt, kann auf einen Rohstoff zurückgegriffen werden, bei dem in den nächsten Jahrhunderten nicht mit einem Versiegen der Ressourcen zu rechnen ist. Auf der anderen Seite stoßen Kohlekraftwerke eine große Menge CO2 pro erzeugter kWh Strom aus, weshalb der Einsatz solcher Kraftwerke aus Sicht des Klimaschutzes kritisch zu bewerten ist.


Atomstrom als Brückentechnologie?


Im Gegensatz zu Kohlekraftwerken erzeugen Atomkraftwerke nur sehr geringe CO2-Emissionen pro bereitgestellter kWh Strom. Deshalb werden sie von einigen Experten als die klimafreundlichste Brückentechnologie eingeschätzt. Auch die Stromgestehungskosten sind bei Atomkraftwerken sehr niedrig. Deshalb könnte diese Technologie als Nebeneffekt für eine Entlastung der Stromkunden beziehungsweise für das nötige Kapital für einen noch stärker forcierten Ausbau der erneuerbaren Energieträger sorgen. Ein weiterer positiver Aspekt bestünde darin, dass im Gegensatz zur Energiegewinnung aus Erdöl und -gas keine Verknappung der Brennstoffe droht.


Probleme beim Festhalten an Atomstrom

Die Kernenergie steht seit Jahrzehnten stark in der Kritik, da die Risiken bei einem GAU kaum einzudämmen sind. Auch die bis heute nicht geklärte Frage nach einem Endlager für Atommüll sorgt dafür, dass die Kernenergie als Brückentechnologie sehr umstritten ist. Neben den großen Risiken bei der atomaren Strombereitstellung und der negativen Einstellung weiter Teile der Bevölkerung zu Atomstrom, sind auch in der Praxis Probleme mit der Kernenergie als Brückentechnologie gegeben.


Anforderungen an eine Brückentechnologie

Um die Stromnetze zu stabilisieren und gleichzeitig nicht als Konkurrenz zu erneuerbaren Energieträgern zu fungieren, sollte eine ideale Brückentechnologie schnell zu- beziehungsweise abschaltbar sein. Scheint zum Beispiel die Sonne und weht ein ergiebiger Wind, müssen die entsprechenden konventionellen Kraftwerke schnell vom Netz genommen werden können. Flaut der Wind hingegen ab oder wird weniger Solarstrom produziert, muss eine Brückentechnologie genauso schnell wieder zugeschaltet werden können. Die Kernenergie ist diesen Anforderungen technisch nicht gewachsen, denn Atomkraftwerke benötigen eine relativ lange Zeit, um ans Netz angeschaltet beziehungsweise abgeschaltet zu werden. Vor diesem Hintergrund scheint Atomenergie eher dazu geeignet zu sein die Grundlast und nicht Schwankungen der Spitzenlast abzudecken.

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